Grats an die Sieger und auch an Gernot, der trotz seines riesigen Pechs mit einer tollen Einstellung weiter gefahren ist.
Nun auch von mir ein paar Infos zu meinem Rennen.
Quali:
Total verbockt. Nachdem ich sehr gut durch die ersten Kurven gekommen war, bin ich in der Terte Rouge (letzte Kurve vor den langen Geraden) zu weit nach außen gerutscht, voll in den Kies geraten, über den Rasen gefahren und zu dem Zeitverlust auch noch mit 20 Meilen weniger auf die Gerade gekommen. Um nicht noch mehr Zeit durch weitere Fehler zu verlieren und irgendwo im Mittelfeld zu starten bin ich die Runde von da an nur noch vorsichtig zu Ende gefahren. Durch das Pech von Daniel konnte ich zu meiner Überraschung sogar noch von P3 starten.
Rennen:
Wie Gernot es schon ansprach lief der Start sehr gesittet ab. Da ich 2 Fahrer vor mir hatte von denen ich einen überhaupt nicht kannte, bin ich vor den Kurven immer extrem früh auf die Bremse gegangen. Außerdem war mir klar, dass Thomas, der direkt vor mir lag auch früher vom Gas mußte um nach vorne nix zu riskieren. Dann kam es zwischen Thomas und Gernot zu der schon beschriebenen Szene in der Mulsanne. Im ersten Moment fühlte ich mich unwohl durch so eine Situation 2 Plätze zu gewinnen. Für einen kurzen Moment hatte ich überlegt ob ich warten sollte, was natürlich Unsinn gewesen wäre, da ich a) die Situation nicht verursacht hatte und b) das Feld noch viel zu dicht hinter uns war und ich damit wahrscheinlich ein riesiges Chaos ausgelöst hätte.
Wieviel diese Situation Gernot und Thomas an Konzentration gekostet hatte merkte ich schon daran, dass Thomas, der nach dem Zwischenfall ca. 0,5 Sek. hinter mir war, am Ende der Runde schon 1,6 Sekunden zurück lag, obwohl auch ich ebenfalls durch meinen Bruder abgelenkt wurde, der zu dem Zeitpunkt schon aus dem Rennen war und nun neben mir saß um mir seinen Abflug zu schildern. Bis zum Ende der 3ten Runde habe ich mich noch ein wenig mit meinem Bruder unterhalten, was mich in der Regel nicht sonderlich stört aber dennoch ein wenig Zeit kostet.
Anfangs der 4ten Runde saß ich also wieder alleine vor dem Rechner, was für meine Konzentration auch gut war, da Thomas und Gernot wohl auch wieder langsam aufwachten. Immerhin konnte mir Thomas, dem ich in der Runde zuvor noch 3/10 abnehmen konnte schon wieder 16/1000 abnehmen und Gernot seinen Rückstand um 3/10 verkürzen.
Ausgangs der Tertre Rouge war der Abstand zu Thomas wieder bei knapp über 2 Sekunden und zu dem Zeitpunkt lag ich noch ca. 2,6 Sekunden hinter Petra zurück. Bis zur ersten Schikane hatte ich sie allerdings schon fast eingeholt und bremste deswegen ein wenig früher als gewöhnlich. Da sich der Abstand zu Petra dennoch sehr schnell verkürzte und ich nicht wußte wie stark sie ihr Tempo noch reduzieren würde, entschloß ich mich sicherheitshalber etwas versetzt in die Schikane zu fahren um ihr nicht hinten drauf zu donnern. Diese Situation und das gedulgie hinterher fahren in der Schikane kostete mich ca. 1 Seknunde. Als ich sah, dass sie nicht sehr schnell aus der Schikane herausbeschleunigte und nach links etwas Platz gelassen hatte, entschloß ich mich links an ihr vorbei zu gehen um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Aus meiner Sicht konnte sie auch bis ich neben ihr war schon viel weiter rechts fahren. Da ich voll auf dem Gas blieb schaukelte sich mein Wagen leicht auf und da sich Petra, die entgegen meiner Annahme Platz zu machen immer weiter nach links bewegt hatte und mir so keinen Raum mehr gelassen hatte, kam es zur Berührung, die für uns beide das sofortige Aus bedeutete. Als ich dann noch ein "Pass Right" gelesen hatte war mir klar, dass sie (wie Thomas schon vermutete) mehr damit beschäftigt war die Taste zu finden als sich auf das Renngeschehen zu konzentrieren. An der Stelle hätte ich es nämlich nur noch mit einer Vollbremsung geschafft auf die rechte Seite zu wechseln ohne ihr in den Wagen zu fahren. Da mein Bruder aber schon nach wenigen Kurven aus dem Rennen war, hat mich der Ausfall allerdings nicht wirklich gestört.